26.08.2006 4. Bördehoffest
(Volksstimme 28.08.2006)
4. Bördehoffest
Und wieder wackelte die Bismarck-Eiche
Von Maik Schulz
Das 4. Bördehoffest ließ am Sonnabend den Platz an der Bismarck-Eiche in Niederndodeleben beben. Der Heimat- und Kulturverein, Hofbesitzer, Vereine und Bürger hatten zum Kennenlernen, Schwatzen und Feiern vor und hinter historischen Mauern geladen. Spektakulärer Höhepunkt war neben der Krönung der Bördeback-Königin die „Wetten dass....“-Show der Feuerwehr.
Niederndodeleben. Für die Geschichte der historischen Bördehöfe interessieren und das Miteinander der Dorfbewohner beleben ist seit je her Anliegen des Bördehoffestes im alten Dorfkern des Niederndodeleber Ortsteils Schnarsleben. Ob auf dem Flohmarkt, beim Chorkonzert, beim Schwatz an der historischen Käsestube, auf dem Bauernmarkt oder zu Besuch beim Fleischermeister – das Angebot zum Bördehoffest ist breit, und die Stimmung war wie immer groß. Groß war das Interesse in diesem Jahr besonders am Holunderprojekt der Kreativwerkstatt Hohe Börde. Deftige Kost und edle Tropfen kamen nicht zu kurz, die Schnarsleber und ihre Gäste kamen ins Gespräch, daran konnte auch das wechselhafte Wetter nichts ändern. Und als die Sonne ein Einsehen hatte, begann unter der Bismarckeiche der Boden zu wackeln. Die Feuerwehr lud mit einer „Wetten dass...“- Show zum Höhepunkt. Fünf Vereine hatten fünf Wetten einzulösen. Und das gelang auch allen. Der Heimat- und Kulturverein holte wider Erwarten zehn ehemalige Lehrerinnen der „Hermann-Matern-Oberschule“ in die Bördehofmanege und ließ sie zum Vergnügen ihrer ehemaligen Schüler aus alten Gruppen- und Klassenbüchern zitieren. Die Jägerschaft baute einen Turm aus 20 Bierkästen, die „Wartbergsänger“ überredeten zehn Niederndodeleber zum Singen und zum Spielen auf zehn verschiedenen Instrumenten. Mitglieder der Jugendwehr bewiesen, dass auch in einen Trabi zehn Personen passen und lauthals das Lied „Hab mein Wage voll gelade“ singen können. Amüsanter Höhepunkt war dann der Auftritt von zehn Niederndodeleberinnen in historischen Damendessous. Wie es der Wartbergverein geschafft hat, die Damen zu der schlüpfrigen und beklatschten Einlage zu überreden, bleibt ein Geheimnis – dem Spaß der Zuschauer unter der Bismarck-Eiche tat das nur gut. Die Festarena bebte.
Zehn Damen in Urgroßmutters Dessous sorgten für den Höhepunkt und ließen die Bismarck-Eiche wackeln. Foto: Maik Schulz
Der Heimat- und Kulturverein spendete Schnarsleben zwei Ortsschilder für den alten Ortskern und Verwaltungsleiterin Steffi Trittel (3. v. re.) eine Holundertorte. Foto: Maik Schulz
Auch in einen Trabi passen zehn Personen. Das bewies die Niederndodeleber Jugendwehr mit ihrer eingelösten Wette und sang dazu das Lied vom „voll geladenen Wage“. Foto: Maik Schulz